Aktivierung des Konsums
Der Mensch ist ein soziales Wesen, zwischenmenschliche Beziehungen sind eines der Grundbedürfnisse des Menschen. Aus diesem Grund ist der Kontakt und die Interaktion mit anderen Menschen ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Zusätzlich entwickelt sich das Internet immer mehr zum Leitmedium vieler Menschen. Somit kann das Bedürfnis nach Informationen und sozialen Kontakten durch Social Media gestillt werden, was auch der Grund dafür ist, dass der Social-Media Markt weiterhin erfolgreich ist.
Immer mehr Unternehmen erkennen das Potential der Social-Media Plattformen und nutzen sie für Markenkommunikation, Presse – und Öffentlichkeitsarbeit, Customer Relationship Management und Vertrieb. Durch den starken Wandel auf dem Markt drängt sich die Frage welchen Einfluss das auf die Konsumenten hat.
In den nächsten zwei Abschnitten gehe ich kurz auf die Grundlagen der Begriffe ein um eine Ableitung zu vereinfachen.
Emotionen, Motivation und die Einstellung der Konsumenten, welche als menschliche Antriebskräfte verstanden werden und für die Verhaltenserklärung eine Grundlage bilden. Die aktivierenden Prozesse, dienen dazu, das Zustandekommen menschlicher Handlungen zu erklären.
Wie ähnlich sich die drei Aspekte sind, erweist sich, wenn man die Begriffe auf einen konkreten Reiz bezieht. „Der Anblick eines schnellen Autos wird angenehm erlebt (Emotionen), löst den Wunsch aus, damit zu fahren (Motivation) und äußert sich in einer positiven Einschätzung des Autos (Einstellung).”
Intensitätsstufen der Freundschaft
Geht man zurück in die Geschichte, nahm Aristoteles den Freundschaftsbegriff in drei Stufen an: „Nützlichkeit, Freude und Idealismus“. Zudem teilte er die Freundschaft in fünf verschiedenen Intensitätsstufen ein:
Stufe 0: „Freundschaft als momentane physische Interaktion“
Auf dieser Stufe liegt der Schwerpunkt vor allem auf das äußere Merkmal wie eine gewisse Ähnlichkeit. Die Freundschaft ist noch sehr instabil und geht kaum über aktuelle Interaktion hinaus.
Stufe 1: „Freundschaft als einseitige Hilfestellung“
Ein Freund ist derjenige, der die eigenen Ziele fördert, aber auch eine Person, mit der man nicht nur interagiert, sondern jemand dessen Vorlieben und Abneigungen man kennt. Sind aber noch nicht fähig, sich vollkommen in den Partner hineinzuversetzen.
Stufe 2: „Freundschaft als Schönwetterkooperation“
Es werden Wünsche und Abneigungen berücksichtigt anstatt nur einer einseitigen Anpassung. Bei einem Streit muss eine für beide Seiten eine akzeptable Lösung gefunden werden, ansonsten wird die Freundschaft beendet. Schönwetterbeziehung in dem Sinne, dass sie noch leicht zerbrechen kann.
Stufe 3: „Freundschaft als intime und gegenseitig gestützte Beziehung“
Überdauernde effektive Bindung zwischen den Parteien mit wechselseitiger Intimität und Unterstützung, die auch geringfügige Konflikte überdauert. Allerdings noch Besitzdenken mit Überbetonung der Zwei-Personen-Clique, da enge Beziehungen schwer zu bilden sind.
Stufe 4: „Freundschaft als Autonomie und Interpendenz“
Freunde benötigen sich, sie ziehen Kraft aus der Beziehung und erweitern ihre eigene Identität durch Identifikation mit dem anderen. Die Eigenheiten des anderen werden akzeptiert und anerkannt, auch bei Bedürfnissen, die den eigenen Wünschen entgegengesetzt sind.
Fazit
Zusammenfassend ist zu betrachten, dass zwei Drittel der jugendlichen täglichen Nutzer von sozialen Netzwerken ihren Freunden oft von Produkten erzählen, die sie interessieren. Durch den Austausch über Produkte wird ein wichtiger Einfluss auf das Konsumverhalten ausgeübt, als Produktkommentare oder Empfehlungen von anonymen. Die gewonnen Erkenntnisse zeigen, dass die Stärke des Einflusses abhängig ist, welchen Bezug die Person zum Konsumenten hat. Je höher die Intensitätsstufe der Freundschaft, desto stärker der Einfluss. Zusätzlich ist der Grad der Nutzung von Empfehlungen Dritter abhängig, wie hoch die Entscheidungssituation eingestuft wird.
Die Erkenntnisse können bewusst von Unternehmen angewandt werden um den Umsatz zu steigern. Jedoch ist es wichtig, einen Kommunikationsplan zu entwickeln, denn keiner macht freiwillig Werbung für ein Produkt oder eine Dienstleistung.
Quellen:
Wöhe/Döring, 2008, Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre.
Kroeber-Riel/Weinberg, 2002, Konsumentenverhalten.
Auhagen, 1991, Freundschaft im Alltag.
Selman, 1982, Sozialkognitives Verständnis: Ein Weg zu pädagogischer und klinischer Praxis.